Ausführliche Pflanzanleitung:
Mit ihrem leuchtenden Gelb, dem warmen Rot oder dem vornehmen Orange ist die Paprika in jeder Ausprägung optisch ein Hauptgewinn, oder? Schon wenn sie wächst, guckt man da doch gern hin. Wenn du alle drei üblichen Farben fürs Zubereiten einer Speise verwendest, geht einem beim Essen doch das Auge über – das isst schließlich mit, und bunt ist immer einladend. Es gibt übrigens auch weiße, violette und auberginenfarbige Paprika. Durch etliche Kreuzungen dieses Gemüses sind diese Kolorite entstanden, unterschiedliche Arten gibt es nicht. Hm, haben wir nicht eine Kolorierung vergessen? Aber ja: grün!
Paprika ist eigentlich nicht grün
Trugschluss, wie du vielleicht weißt. Denn grüne Paprika gibt es nicht. Die Schote ist grün, ja, aber dann ist sie noch nicht reif und damit streng genommen auch noch keine Paprika. Wenn man sie liegen lässt, wird sie sich immer rot, orange oder gelb färben. Dass die Frucht zu jenen Gemüsesorten gehört, die am meisten Vitamin C enthalten, ist sicher bekannt. Und weil sie so tolle Farben annimmt, immer so zum Anbeißen aussieht und auch noch so gesund ist, lohnt es sich doch, Paprika auch selbst anzubauen. Nur – wie geht das? Keine Bange, es ist ganz einfach.
Zunächst einmal brauchst du Saatkästen, Blumenkästen tun’s aber auch. Früh in einem neuen Jahr, spätestens im Februar, solltest du zusehen, die Paprikasamen in ungemünztes Erdreich eingesetzt zu haben, etwa einen Zentimeter tief. Die Erde sollte immer leicht feucht sein, noch wichtiger aber ist die Temperatur: um die 24 Grad sollten es schon sein. Die Fensterbank über der Heizung ist ein passabler Ort für die Paprikasamen, wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann kannst du den Kasten mit Folie abdecken, um die Heizungswärme der Erde auch über Nacht zu speichern, wenn der Heizkörper höchstens auf Sparflamme läuft.
Wenn’s warm wird, dann raus damit
Nach etwa einer Woche haben die Samen gekeimt. Wenn sie ein paar Zentimeter hoch sind, dann musst du sie pikieren, indem du sie – im Idealfall einzeln – in Töpfen unterbringst. Beim Umsetzen aber Obacht, denn wenn du die Wurzel verletzt, geht die Pflanze oft ein. Jetzt ist es auch Zeit, die zarten Gewächse zu düngen. Dazu vermischst du einen Liter Wasser mit etwa drei Milliliter Tomatendünger und düngst damit alle 14 Tage deine Paprika. Wenn der Nachtfrost sicher nicht mehr wiederkommt und es tagsüber schon warm wird, sagen wir grob Ende Mai, dann ab in den Garten mit den Töpfen. Was jetzt ganz wichtig ist: schütze die Pflänzlein vor Unbill aus der Luft, also vor zu heftigen Winden und vor Regen.
Wenn du eine nach Süden weisende Hauswand in der Nähe hast, so ist dort der beste Platz für die Pflanzen. Denn Paprika mag es hübsch warm, im Gewächshaus gedeiht sie ebenfalls prächtig. Wenn du gießt, dann nur an den Wurzeln, Staunässe gilt es zu vermeiden. Weil die Früchte jetzt recht zügig wachsen, kannst du sie an Stäben befestigen, aber binde sie nicht zu stark fest. Sobald die erste Blüte austreibt, auch Königsblüte genannt, brichst du diese händisch heraus. Warum? Ganz einfach: So wird das Wachstum der anderen Triebe stark gefördert und du erhältst einen deutlich besseren Ertrag bei der Ernte.
Düngen, schützen, pflücken
Wenn die Pflanzen an Höhe gewinnen, solltest du nachdenken. Ein etwas stärkerer Tomatendünger ist jetzt genau richtig. Zusätzlich gibst du ein wenig Neemschrot in die Erde, er besteht aus geschroteten Samen des Neembaums. Diese Prozedur hält Schädlinge fern. Wenn bis hierhin alles glattgegangen ist, dann kannst du im Spätsommer die Paprika ernten. Wenn die Pflanze zwar Früchte trägt, diese aber partout nicht reifen wollen, dann kannst du die Töpfe ab Ende September, wenn die hohen Temperaturen den ersten kalten Winden Platz machen, im Haus an ein helles Fensterplätzchen stellen. Spätestens dort reift die Paprika dann endgültig. Und jetzt guten Hunger, und nicht vergessen: Das Auge isst mit!
Pflanzanleitung auf dem Umschlag
Paprika zählen zu den wärmebedürftigsten Gemüsearten, die am besten bereits im Februar auf eurer Fensterbank vorgezogen werden sollten. Nach den Eisheiligen wachsen sie dann draußen ideal an einer geschützten Südwand, in einem Hochbeet oder an einem sehr sonnigen Platz auf dem Balkon weiter. Für ein ungestörtes Wachstum benötigen sie einen feuchten, humosen Boden und sollten regelmäßig gedüngt werden. Tipp: Die erste Blüte, die sogenannte Königsblüte, herausbrechen. Dies fördert die weitere Blüten- und Fruchtbildung.
Zuletzt überarbeitet am 31. August 2022