Die Kamille ist eine echte Bereicherung in deiner Hausapotheke. Sie ist ein wunderbarer Ersthelfer bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Entzündungen aller Art, ganz ohne irgendwelche Nebenwirkungen. Dafür werden zwischen Juli und Oktober die Blütenköpfe geerntet, getrocknet, und später bei Bedarf aufgebrüht für Tee, Dampfbäder oder heiße Wickel.
Doch bevor es ans Ernten gehen kann, muss die essbare Heilpflanze erst einmal gesät werden. Wenn du die Kamille bereits im Herbst aussäst, erreichst du im darauffolgenden Sommer eine besonders reiche Ernte. Allerdings büßen die Blüten aufgrund des reichen Ertrags ihre Größe ein, daher empfehle ich dir das Kamille-Saatgut erst zwischen Ende April und Anfang Juni auszubringen.
Egal ob im Garten, in Pflanzkübeln oder in Töpfen. Für die Kamille ist es wichtig, dass du den Boden sehr fein harkst und von jeglichem Unkraut befreist. Zur Platzierung solltest du ihr einen Platz in der prallen Sonne reservieren und ordentlich Dünger unter die Erde mischen. Die Saatgutkörnchen werden im Abstand von 30 Zentimetern ausgesät und auf keinen Fall mit Erde abgedeckt, da die Kamille zu den sogenannten Lichtkeimern gehört.
Kleiner Tipp am Rande: damit in deinem Garten das Saatgut nicht von Windböen davongetragen wird, ist es empfehlenswert die kleinen Körnchen ein wenig anzudrücken.
Wenn du für ein feucht-warmes Klima sorgst, keimen die ersten Saatgutkörnchen bereits nach einer Woche. Von nun an kannst du dich entspannt zurücklehnen, denn die Kamille-Pflanzen sind absolut pflegeleicht und müssen nicht verhätschelt werden. Hie und da mal gießen (im Garten deutlich seltener als in Kübeln), nasse Füße vermeiden und bei nährstoffarmem Boden ab und zu mit Kalium düngen, das sorgt für eine besonders reiche Blüte.
Wenn etwa zwei Drittel der Blüten am Köpfchen aufgeblüht sind, kannst du mit der Ernte beginnen. Je mehr Blütenköpfe du abschneidest, desto mehr wachsen nach und desto höher ist die Konzentration der darin enthaltenen ätherischen Öle.
Spätestens zwei Stunden nach der Ernte kannst du die Kamillenblüten entweder in deinem Backofen bei ca. 40° Grad trocknen oder, besonders umweltfreundlich, an einem windgeschützten, nicht zu sonnigen Platz im Freien.
Zuletzt überarbeitet am 7. Mai 2021